Im   Rahmen   des   #CED-Monats   teilen   drei   Betroffene   mit   einer chronisch entzündlichen   Darmerkrankung   (CED)   auf   den   #TrotzCED-Social-Media-Kanälen ihre ganz persönliche Erfahrung rund um das diesjährige Motto „CED kennt kein Alter“. Beginnen darf heute ich, Elisabeth Lommatzsch.

Ich bekam 1975 mit 22 Jahren die Diagnose Morbus Crohn. Es   folgten bis zur Kolektomie 1991 zahlreiche Operationen am   Darm sowie unzählige Fistelsanierungen. Danach ging es mir vom Darm her relativ gut, aber dann fingen die Gelenkschmerzen an und es kam durch die langjährige Kortisoneinnahme eine

ausgeprägte Osteoporose  dazu. Die Gelenkschmerzen sowie die   vor  5  Jahren diagnostizierte Polymyalgia rheumatica habe ich mit Medikamenten jedoch gut im Griff.

 

Ich habe auch in meiner Selbsthilfegruppe in Wiesbaden gefragt, was für meine Mitstreiter*innen das Thema CED im Alter bedeutet.

 

 

Kerstin Spiegel sagte, dass sie manchmal ich ein bisschen neidisch auf Personen sei, die viele schöne Dinge wie Reisen und Feste feiern erlebt haben, während sie auf der Toilette

 

gesessen, oder sich nicht von ihr weggetraut hat. Dafür habe sie aber andere Erfahrungen gemacht, an denen sie sehr gewachsen sei. Gleichzeitig gab die Person auch an, dass sie Glück hatte, immer wieder auf Personen zu stoßen – egal ob Ärzt*innen oder

 

Mitstreiter*innen in der Selbsthilfegruppe – die sie positiv beeinflusst und ihr Mut gemacht haben. Grundsätzlich versuche die Person das Positive in jeder Situation zu finden, sei es auch noch so klein wie etwa eine summende Biene im Garten.

 

 

Hanne Fischer möchte auch ihre Geschichte teilen: Vor 35 Jahren ist sie an Colitis ulcerosa (CU) erkrankt. Die ersten 15 Jahre war sie sehr oft mit schweren Schüben im Krankenhaus. Ab ihrem 45. Lebensjahr wurden die Schübe dann endlich weniger. Den letzten schlimmen Schub hat sie vor 5 Jahren durchlitten – im Alter von 59 Jahren. Vor 2,5 Jahren bekam sie dann plötzlich fürchterliche Gelenkschmerzen und konnte kaum noch laufen. In der Rheumatologie wurde eine enteropathische Arthritis festgestellt. Der Rheumatologe erklärte daraufhin, dass die CU sich im Darm nun genug ausgetobt hat und jetzt die Gelenke dran seien. Sie hofft, dass es dabei bleibt und im Alter nicht noch mehr Begleiterkrankungen auftreten.

 

Eine andere Person meiner Selbsthilfegruppe verbindet mit CED im Alter vor allem weniger Stress und längere Remissionszeiten. Sie sie ganz froh darüber, dass sie ihre Diagnose relativ früh bekommen habe und sie somit lernen musste, ihre CU anzunehmen und damit zu leben. Auf der anderen Seite sieht die Person allerdings auch die „Vorteile“, die eine spätere Diagnose als die ihre mit sich bringt. Wie etwa eine abgeschlossene Familienplanung oder Berufsausbildung.

 

Dies waren verschiedene Einblicke von mir und meinem persönlichen Umfeld. Wie stehst du denn zu dem Thema CED und Alter? Welche Aspekte sind dabei besonders relevant für

 

dich und wie erlebst du selbst diese Thematik? Schreib uns eine E-Mail oder komm gerne zu unseren Sitzungen.